Österreich

19.04. - 25.04.2012, 347 km  

 

 

Olli:

Am 19.04. haben wir außerhalb von Passau Deutschland verlassen und sind nach Österreich durchgestartet, weiter die Donau entlang. Schon einmal vorab zusammenfassend zu Österreich: die Radwege die Donau entlang sind alle sehr gut ausgebaut, alle geteert, flach und genau ausgeschildert. Die Österreicher sind alle sehr nett und hilfsbereit und haben uns immer Wasser geschenkt.

Am ersten Tag kamen uns andauernd zwei Tandemfahrer, ein Paar aus Lübeck, in den Weg, die Richtung Schwarzes Meer unterwegs sind. Wir haben uns immer wieder gegenseitig überholt, fast wie beim Staffellauf, wenn einer von uns Pause gemacht hat. War sehr lustig, immer wieder bekannte Gesichter auf der Strecke zu sehen. Unser Nachtlager haben wir am ersten Abend nahe Linz direkt neben der Donau hinter einem Deich aufgestellt, unwissentlich gleich neben einem Geocache Punkt (=Schnitzeljagd per GPS). Als während dem Zeltaufbau zwei junge Männer mit GPS bewaffnet suchend um den Baum gegenüber vom Zelt liefen, haben wir uns gleich in die Suche eingeklinkt, und Sonja hat mit dem Zoom unserer Kamera den leuchtend grünen Schatz weit oben im Baum entdeckt, den dann einer der beiden in einer waghalsigen Kletteraktion erreichen musste.

Sonja:

Anschließend hat Olli voller Stolz sein erstes Feuer mit gesammeltem Treibholz gemacht und gleich ein Loch in die Plane gebrannt, auf der wir neben dem extrem rauchenden Feuer saßen. Super Aktion!

Am nächsten Morgen sind wir ins bewölkte Linz geradelt, haben uns im McDonalds in einen Hotspot eingeklinkt und bei Pommes und Kaffee ein wenig an der Homepage gebastelt. Da es stark nach Regen aussah und auch der Wetterbericht Regen gemeldet hat, haben wir uns entschlossen, für die Nacht einen Zeltplatz anzusteuern. Dieser war zwar sehr schön, aber leider recht teuer (17 €), und es hat nur nachts etwas geregnet, wäre also nicht nötig gewesen. Dafür konnten wir so lange heiß duschen wie wir wollten .. hehe! Hier haben wir ein nettes Paar aus Ingolstadt kennengelernt und uns gleich wieder ein bisschen näher an zu Hause gefühlt (ganz liebe Grüße an die beiden, wenn sie das hier lesen!).

Am dritten Tag haben wir wieder direkt neben der Donau bei Persenbeug (= böse Beuge, laut Einheimischem, da die Donau hier eine ganz enge Schlaufe macht) genächtigt mit romantischem Blick aufs gegenüberliegende nächtlich beleuchtete Ybbs. Das Wetter war am nächsten Morgen richtig „schiach“, wie die Einheimischen sagen, der Himmel war dunkelgrau, es war windig und es hat immer wieder leicht geregnet. Wir haben demzufolge den Tag zum Ausruhen und Regenerieren genutzt.

Nach dieser Pause ging es weiter in die wunderschöne Wachau (liebe Grüße an den sportlichen Jogger Michael aus Marbach). Hier hat es uns richtig gut gefallen. Weit und breit nur Weinberge und Obstbäume, das Paradies der Obstbrände, Liköre, Marmeladen und des Weins, mit SB-Schnapsprobierstand direkt am Radweg. Jetzt wissen wir auch, wo die Venus von Willendorf zu Hause ist.

In Krems angekommen, haben wir uns in einem Radladen nach dem besten Weg Richtung Tschechei erkundigt, da wir einen kleinen Abstecher zu unserer Freundin Iva machen wollten. Der nette Herr in dem Laden hat uns verschiedene Routen vorgeschlagen und uns gleich noch eine Fahrradkarte geschenkt. Wir haben schließlich die Kamp-Thaya-March-Route eingeschlagen, die erst einmal steil bergauf durch die Weinberge führte. Hier sind uns immer wieder Erdhörnchen (?) vorm Rad vorbeigehuscht. Unser Weg führte uns den Kamp und die Pulkau entlang. In Gars am Kamp hat uns der freundliche Michael, der gerade mit dem Vertikutierer unterwegs war, Sprit für den Kocher geschenkt (vielen Dank nochmal), und bei einer Jause neben einem Weinberg in Alberndorf hat uns der nette Weinbauer Leopold gleich auf mehrere Gläser leckeren Grünen Veltliner eingeladen. Es war recht lustig und gemütlich bei ihm, aber  danach konnten wir nur noch Schlangenlinien fahren, mit einer weiteren geschenkten Flasche Wein im Gepäck :) Die Nacht in einem nahegelegenen Feld war recht unruhig, da die ganze Nacht Fasanen gebalzt haben und Karnickel ums Zelt gehoppelt sind.

Bei Laa a.d.Thaya haben wir schließlich Österreich verlassen, um Tschechien zu erradeln. Pfiats Eich, Bussi und Baba!

 

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